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Germanistische Sprachwissenschaft

 

Schriftfassung
zum Tonbeispiel T26

Saarländischer Dialekt: Kurze Landeskunde

(Sprecherin: Barbara Habermann)

(Schriftdeutsch)
Das Saarland liegt im Südwesten Deutschlands an der Grenze zu Frankreich. Nach den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin ist es das kleinste Bundesland und feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Es hat ca. 1 Million Einwohner. Die Hauptstadt ist Saarbrücken. Durch das Saarland verläuft eine Sprachgrenze, welche das Saarländische in den moselfränkischen und den rheinfränkischen Dialekt unterteilt. Es ist vor allem der rheinfränkische Dialekt, der als ‚das Saarländische‘ wahrgenommen wird.

Dialekt wird in allen Schichten der saarländischen Bevölkerung gesprochen und gilt nicht als Merkmal einer niedrigen Bildung. Durch die Nähe zu Frankreich und die Besetzungsgeschichte haben viele französische Wörter Eingang in den Dialekt gefunden, z.B. Plümo, Trottwa, Scheesewäänsche.

Eine weitere Besonderheit, in welcher sich der Dialekt vom Hochdeutschen unterscheidet, sind Bezeichnungen für Lebensmittel, z.B. Kabbes = Kohl, Grumbeere = Kartoffel, Gelleriewe = Karotten. Als kurios wäre noch zu erwähnen, dass Mädchen und Frauen konsequent mit „es“ bezeichnet werden, z.B. es Heike (= die Heike), es Katja (= die Katja); „sie da“ wird zu „es da“.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Dialekt noch sehr weit verbreitet ist und sowohl im privaten als auch im öffentlichen Leben (wie in Schulen) gesprochen wird.

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